Wie wird Hefe hergestellt?

Vorbereitung der Nährstoffe

Der Hauptrohstoff für die Erzeugung von Hefe ist die Melasse. Melasse ist ein honigartiger dunkelbrauner Zuckersirup, der als Nebenerzeugnis in der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr und Zuckerrüben anfällt. Melasse enthält etwa 50 % Zucker. Als Kulturmedium wird eine wässrige Lösung von 8 – 10 % Melasse verwendet. Die Lösung wird mittels Säuren auf einen pH-Wert von etwa 4.5 gebracht,  sterilisiert (damit fremde Mikroorganismen abgetötet werden) und gefiltert. Dann werden Nährsalze (hauptsächlich Ammoniumsalze und Phosphate) sowie Vitamine der B-Gruppe zugesetzt, da diese für das Hefewachstum benötigt werden. Die sterile Melasselösung kann dann der Fermentation zugeführt werden.

Technologische Vermehrung

Im Labor wird über mehrere Stufen eine Hefereinkultur gezüchtet. Die nächste Vorgärungsstufe bis etwa 10 m3 wird im Betrieb in einer stationären technischen Anlage geführt, der sogenannten Reinzuchtanlage. Die nächsten Vermehrungsstufen dauern jeweils ca. 15 Stunden und werden mit einer hohen Hefekonzentration gestartet, so dass etwaige Fremdorganismen praktisch nicht zur Entwicklung kommen. Die Kulturen werden aerob, das bedeutet unter Belüftung, geführt, um eine möglichst hohe Biomasseausbeute zu erhalten.

Separation, Filtration und Verpackung

Wenn die erforderliche Menge produziert ist, wird der Heferahm von der übrigen vergorenen Flüssigkeit getrennt. Die flüssige Konsistenz entspricht dem natürlichen Zustand der Hefe, wenn diese den Hefefermenter verlässt. In diesem Zustand sind die Hefezellen in Wasser suspendiert und ergeben eine cremige Konsistenz. Auf einem Vakuumfilter wird ein Teil Wasser entzogen um die Trockensubstanz zu erhöhen. Die Hefe wird in einem Extruder gepresst, geformt und in einem weiteren Schritt zu 42 g Stücken geschnitten. Die 42 g Stücke werden dann für den Transport zum Kunden in Kartons oder Cellophan Folien verpackt. Für die Verwendung in Großbetrieben wird sie auch als Hefegranulat in Säcke abgepackt.

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